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Ein Fest für Allende – mein Abschied von Erfurt

DIE LINKE in Erfurt feierte gemeinsam mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Thüringen ein Fest für Allende – mit chilenischer Musik, südamerikanischen Spezialitäten und einer Diskussionsrunde mit VertreterInnen sozialer Bewegungen aus Chile. Und mit einer szenischen Lesung, bei der unter der Regie von Franz Sodann unter anderem Susanne Hennig, Bodo Ramelow, Peter Sodann, Steffen Kachel (im Bild rechts) und meine Mitarbeiterin aus meinem Büro in Berlin, Anne Neller, teilnahmen.

In einer sehr emotionalen und eindrücklichen Atmosphäre wurde der Beginn der Allende-Zeit in Chile nachgezeichnet. Von vielen vergessen, wurde Allende nicht von der absoluten Mehrheit der Chilenen zum Präsidenten gewählt, sondern von einer großen Allianz aus Sozialisten, Sozialdemokraten und Christdemokraten im chilenischen Kongress. Damit hatte er auch die Zustimmung einer breiten Mehrheit des Parlamentes hinter sich. Die aus der Sicht Allendes unumgänglichen sozialen Reformen und Verstaatlichungen wurden daher nicht nur vom Volk stürmisch bejubelt, sondern auch vom Kongress fast einstimmig gebilligt.

Ich las aus Allendes historischer Rede vor dem chilenischen Kongress. Er sagte dabei auch folgendes: „Die Ursachen des Rückstandes lagen und liegen noch immer in der Kopplung der herrschenden Klassen an die externe Unterordnung und an die interne Klassenausbeutung. Sie bereicherten sich durch ihren Zusammenschluss mit ausländischen Interessen und durch die Aneignung der durch die Werktätigen produzierten Überschüsse. Wobei sie diesen nur ein zur Wiederauffrischung ihrer Arbeitskraft unentbehrliches Minimum ließen.“ Wenn ich mich in der heutigen Welt umschaue, könnte dieser Satz kaum aktueller sein…

Mit dieser Lesung habe ich mich als Bundestagsabgeordnete auch aus Erfurt verabschiedet – und mich sehr gefreut, dass es sich viele WeggenossInnen nicht haben nehmen lassen „Auf Wiedersehen“ zu sagen.

Mit Susanne Hennig, Steffen Kachel und Bodo Ramelow